Industrie-PC (IPC)

Industrie-PC: Funktion, Reparatur, Austausch  

Ein Industrie-PC (IPC) ist ein Computer für Steuerungs-, Überwachungs- oder Anzeigefunktionen, mit dem Maschinen und Anlagen betrieben werden. Dabei kommen Computer unterschiedlicher Hersteller zum Einsatz, darunter befinden sich Anbieter wie Siemens, Beckhoff, B&R, ASEM, aber auch verschiedene kleinere Hersteller. 
Eine der wichtigsten Besonderheiten von IPCs im Vergleich zu herkömmlichen Computern ist: Sie müssen unter widrigen Bedingungen lange Laufzeiten aufweisen können. Sie müssen vor allem gegenüber hohen und niedrigen Temperaturen, Staub und Flüssigkeiten tolerant sein, da sie in Fertigungshallen betrieben werden, in denen wechselnde klimatische Bedingungen und Staub an der Tagesordnung sind. Da Industrie-PCs Produktionsmaschinen und Fertigungsanlagen und damit komplexe Systeme steuern, sind nicht nur hohe Standzeiten eine Grundanforderung, sie müssen auch verlässlich ohne Störungen oder gar Ausfälle funktionieren. 

Welche Betriebssysteme kommen bei IPCs zum Einsatz?

Als Betriebssysteme kommen meistens Produkte von Microsoft zum Einsatz. Dies sind oft Systeme, die sich über Jahre bewährt haben, deshalb aber auch nicht die neuesten sind. Darunter befinden sich etwa folgende Betriebssysteme: MS-DOS, Windows NT, Windows 2000, Windows XP, Windows 7 sowie Windows 10. Seltener verwenden Hersteller Betriebssysteme wie Linux, OS/2 oder eComStation. Als retrofit GmbH kennen wir uns mit allen diesen Systemen von Grund auf aus. 

Reparatur von IPCs

Vorgehen und besonders häufig ausfallende Bauteile  

Um einen IPC-Ausfall richtig bewerten zu können, ermitteln wir zunächst präzise die konkrete Schadensursache. Defekte an Bauteilen von Industrie-PCs haben ganz unterschiedliche Ursachen, aber auch sehr unterschiedliche Auswirkungen. Die häufigsten Defekte treten bei der Spannungsversorgung bzw. den verbauten Netzteilen auf, weitere häufige Defekte sind Festplattenausfälle und defekten Mainboards bzw. Hauptplatinen. Ebenso häufig sind Defekte bei Arbeitsspeichern und RAM-Baugruppen zu finden. Weit seltener dagegen fällt der verbaute CPU aus. 

IPC-Ausfall bei Sondermaschinen

Individuelle Ausfälle bei dedizierten Sondermaschinen können ihre Ursache auch in den Schnittstellen liegen, etwa bei Erweiterungskarten auf ISA-, PCI- oder PCIe-Basis. Konkret beobachten wir vor allem Ausfälle im Profi-BUS, CAN-Bus oder ähnlichen Kommunikationsschnittstellen und Protokollen. 
Die Hersteller oft verbauter Schnittstellen im Profi-BUS-Bereich sind beispielsweise Siemens, Beckhoff oder auch Hilscher. CAN-BUS-Systeme gibt es etwa von National Instruments (NI) oder PEAK-System-Technik. Mit allen diesen Systemen sind wir gründlich vertraut. 
Haben wir die Analyse abgeschlossen, können wir die vorliegenden Fehler Schritt für Schritt softwareseitig oder mithilfe von Ersatzbaugruppen identifizieren. Wenn wir die Fehlerursache exakt kennen, reparieren wir das defekte Teil oder tauschen die Komponente aus. 

Daten retten, wenn ein Industrie-PC ausfällt 

Bei Fehlern in Datenträgern müssen oft Daten wiederhergestellt oder gerettet werden, weil alles getan werden muss, ein Maximum der Bestandsdaten zu erhalten. Je mehr Daten erhalten bzw. gerettet werden können, umso schneller lässt sich eine Anlage nach der Reparatur wieder in Betrieb nehmen. Je nach Schadensbild auf dem Datenträger kann es erforderlich sein, eine Reinraum-Umgebung zu nutzen. Die retrofit GmbH verfügt auch hierfür über die nötigen Ressourcen. 

Wenn nichts mehr geht: IPC-Austausch 

Nicht immer ist eine Reparatur sinnvoll oder möglich. Manchmal lässt sich ein Industrie-PC nicht reparieren. Dies ist meistens dann der Fall, wenn es sich um defekte Mainboards oder Hauptplatinen handelt. In solchen Fällen ist es dann meist erforderliche, das System vollständig auszutauschen. Allerdings sichern wir dann die Bestandssoftware sowie die integrierten Schnittstellen und behalten sie bei. Anschließend versuchen, das System 1:1 wieder anzubinden. Dadurch kommt es in der Anbindung und Funktion der Maschine zu keinen Veränderungen und die Maschine kann mit einem neuen IPC weiter betrieben werden. Diesen Austausch von Industrie-PCs nennen wir einen IT-Retrofit. 

Die Herausforderung ist dabei, die neue, aktuelle IPC-Hardware an Schnittstellen und Softwarelösungen anzupassen, die oftmals zehn Jahre oder älter sind. Recht häufig werden in Windows-XP-Systemen Profi-BUS verwendet, was mit aktueller Hardware für Industrie-PC im Standard nicht umsetzbar ist.

Aktuelle Hardware unterstützt Betriebssysteme wie MS-DOS, Windows NT, Windows 2000 oder Windows XP nicht mehr, die aber in vielen Fällen noch im Einsatz sind. Doch eine solche Schwierigkeit muss nicht zwingend das Aus einer Anlage bedeuten. Schnittstellenkarten auf ISA- oder PCI-Sockel-Basis sind zwar eine Herausforderung, aber wir können sie durch einen IT-Retrofit lösen.  

Microcircuit and motherboard close-up on a black background, generative AI

Vorteile IPC-Reparatur/-Austausch

  • Restliche Steuerungstechnik, bspw. SPS, kann unverändert weiterbetrieben werden.
  • Anpassungen an Sensorik und Aktorik entfallen.
  • Bediener/Operatoren müssen nicht umgeschult werden.
  • Neue Software/Visualisierungen müssen nicht programmiert werden­.

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So gibt es nicht nur eine Vielzahl von Optionen, einen IPC zu reparieren oder auszutauschen, in jedem Fall sind diese Optionen auch um ein Vielfaches günstiger als ein Steuerungsumbau oder gar die Neubeschaffung einer ganzen Anlage. 

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